Häufig gestellte Fragen
In unserer Rubrik „Häufig gestellte Fragen“ finden Sie thematisch sortierte nützliche Tipps rund um den Werkstoff Edelstahl Rostfrei.
- Was ist Edelstahl Rostfrei?
Aus dem Inhalt: Mit der Patenterteilung auf „Stähle mit hoher Widerstandskraft gegen Korrosion“ im Jahre 1912 beginnt die industrielle Anwendung von Edelstahl Rostfrei. Daraus hat sich insbesondere
- Wie vermeide ich das Festfressen rostfreier Verbindungselemente?
Aus dem Inhalt: Auch heute noch gibt es im Einzelfall Probleme mit festgefressenen Schraubenverbindungen. Beim Einsatz nichtrostender Stähle vermutet man eher Probleme durch Korrosion, dies ist jedoch in den selteneren Fällen der Fall. Andere Ursachen sind ...
(Quelle: Deutsche Edelstahlwerke GmbH, Witten) - Sind nichtrostende Stähle immer unmagnetisch?
Aus dem Inhalt: Die Magnetisierbarkeit eines Werkstoffes ist abhängig von der Verteilung freier Elektronen und damit vom Kristallgitter. Nichtrostende Stähle werden gemäß ihrer unterschiedlichen Gefügeausbildungen ...
- Gibt es sechswertigen Chrom (Cr VI) in nichtrostenden Stählen?
Nein.
Im nichtrostenden Stahl liegt Chrom im wesentlichen in metallischer Form mit der „Wertigkeit Null“ vor. Darüber hinaus ist in geringen Spuren in Ausscheidungen und Einschlüssen sowie in der Passivschicht aus thermodynamischen Gründen ausschließlich dreiwertiges Chrom (Cr III) existent.
Chrom VI ist eine der Wertigkeiten von Chrom, die man in einigen mineralischen oder organischen Verbindungen (Chromaten) findet, die für die Oberflächenbehandlung oder auch für Farben verwendet werden. Die Verbindungen dieser Wertigkeitsstufe besitzen toxikologische Eigenschaften, die rein gar nichts mit den Eigenschaften des metallischen oder dreiwertigen Chroms gemeinsam haben, die Bestandteil nichtrostender Stähle sind. - Wofür stehen die Abkürzungen V2A und V4A?
Aus dem Inhalt: Durch die Kombination von Nickel und Chrom in Verbindung mit einer genau dosierten Wärmebehandlung erzielte man im Jahre 1912 erstmals ein Optimum an Korrosionsbeständigkeit und zugleich gute mechanische Eigenschaften. Die damals ...
- Fragen zur Reinigung von nichtrostendem Stahl...
... im Haushalt
Das Merkblatt 977: Fragen zur Reinigung und Pflege von nichtrostendem Stahl im Haushalt gibt Antworten auf Fragen wie diese:
- Wie entferne ich Fingerspuren, hartnäckige Verschmutzungen, Kalkflecken, Speisereste und andere Rückstände?
- Welche Schwämme und Tücher darf ich einsetzen?
- Welche Reinigungsmittel sind geeignet und welche nicht?
- Wie kann ich die Edelstahloberflächen pflegen?
- Was ist mit der Langzeit-Hygiene von Edelstahl Rostfrei im Haushalt?
...im Bauwesen
Bauprodukte aus Edelstahl Rostfrei werden in der Regel mit Schutzfolie geliefert. Da Rückstände des Klebers nach Entfernen der Schutzfolie (auch unsichtbare) zu Korrosion führen können, ist stets eine Grundreinigung nach Herstellervorschrift – meist abrasiv wirkende alkalische Reiniger – vorzunehmen. Zur Wiederherstellung der metallisch blanken Oberfläche ist nach Abschluss der Bauarbeiten eine Grundreinigung durchzuführen.
Farbspritzer lassen sich mit Lösungsmitteln (Terpentin bei Ölfarben, sonst Benzol, Toluol, o.ä.) entfernen. Kalk oder Zementspritzer sind möglichst vor dem Aushärten mit einem Holzspan abzuschaben; keine Werkzeuge aus unlegiertem Stahl verwenden (Fremdrostgefahr). Hartnäckige Verschmutzungen lassen sich mit phosphorsäurehaltigen Reinigern entfernen. Salzsäure darf keinesfalls verwendet werden, auch nicht als schwache Lösung. Beim Absäuern von angrenzenden Mauern oder keramischen Bauteilen sind Edelstahl-Elemente zu schützen. Flugrostpartikel müssen mechanisch oder mit speziellen Beizreinigern entfernt werden.
Die Unterhaltsreinigung von Edelstahl-Bauteilen ist abhängig von den Ansprüchen des Bauherrn an das Aussehen. Chloridhaltige Reiniger sind in jedem Fall zu vermeiden.
Im Außenbereich reicht die Reinigungswirkung des Regens im allgemeinen aus. Flächen, die nicht beregnet werden, sollten regelmäßig gereinigt werden, um aufkonzentrierte Verschmutzungen aus der Luft, u.a. Chloride und Schwefeldioxide, zu vermeiden. Dies gilt insbesondere in Küstennähe und Industriegebieten.
Das Merkblatt 965: Reinigung nichtrostender Stähle im Bauwesen gibt weitergehende Hinweise und Empfehlungen für Planer und Bauausführende.
- Ist die Wärmeausdehnung für alle nichtrostenden Stähle gleich?
Die Wärmeausdehnung nichtrostender Stähle ist abhängig von ihrer Kristallstruktur.
Ferritische nichtrostende Stähle haben eine geringe Wärmeausdehnung mit Wärmeausdehnungskoeffizienten um 10,5∙10-6/K, vergleichbar mit Kohlenstoffstahl.
Austenitische nichtrostende Stähle weisen hingegen eine wesentlich höhere Wärmeausdehnung in der Größenordnung um 16,0∙10-6/K auf.
Nichtrostende Duplexstähle liegen mit ihrem zweiphasigen Gefüge im Bereich zwischen Austenit und Ferrit.
Die martensitischen nichtrostenden Stähle sind aufgrund ihrer kubisch-raumzentrierten Kristallstruktur vergleichbar mit den ferritischen nichtrostenden Stählen.
Angaben zu konkreten Werten des Wärmeausdehnungskoeffizienten einzelner Stahlsorten finden Sie für die Gruppen nichtrostender Stähle in folgenden Broschüren, die Sie kostenfrei downloaden können:
Die ferritische Lösung (ISSF, Ausgabe 2007, auf Seite 28)
Verarbeitung austenitischer nichtrostender Stähle - Ein praktischer Leitfaden (IMOA, 2022, auf Seite 22/23)
Nichtrostende Duplexstähle (Ausgabe 2021, Seite 59)
Martensitische nichtrostende Stähle (Ausgabe 2021, Seite 12) - Wie repariert sich Edelstahl Rostfrei selbst bei Schäden an der Oberfläche?
Edelstahl Rostfrei gibt es in über 100 verschiedenen Sorten. Damit stehen für die unterschiedlichsten korrosiven Bedingungen beanspruchungsgerechte nichtrostende Stähle zur Verfügung, die eine besondere Eigenschaft besitzen: Sie haben eine selbstheilende Oberfläche.
Aufgrund des Legierungsmittelgehalts bildet sich an der Oberfläche eine sogenannte Passivschicht. ...
(Quelle: Euro Inox, Brüssel)
- Welcher nichtrostende Duplex-Stahl ist der richtige für meine Anwendung?
Die neue deutschsprachige Dokumentation „Nichtrostende Duplex-Stähle“ trägt alle wesentlichen Informationen zu dieser Werkstoffgruppe zusammen: Normen und chemische Zusammensetzungen, physikalische, chemische und mechanische Eigenschaften, Verarbeitungshinweise und Hilfestellung bei der Werkstoffauswahl. Spannende Anwendungsbeispiele dokumentieren die Leistungsfähigkeit von nichtrostenden Duplex-Stählen.
1. Ausgabe 2021, A4, 64 Seiten, 63 Fotos, 36 Diagramme/Abbildungen, 12 Tabellen
Kostenloser Download als pdf-Datei ( 10,0 MB)
Der Inhalt dieser Dokumentation leitet sich ab aus der ISSF-Documentation "Duplex Stainless Steels"
- Wo liegt der Unterschied zwischen Legierungs- und Spurenelementen?
Legierungselemente sind die Elemente, die im Rahmen der in den zugehörigen Normen oder technischen Lieferbedingungen genannten Konzentrationsbereichen dem Edelstahl bewusst hinzugefügt werden. Sie dienen dazu, in Verbindung mit dem Umwandlungsverhalten des nichtrostenden Stahls, dessen mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften gezielt einzustellen.
Da der nichtrostende Stahl zu einem erheblichen Anteil aus Schrott gewonnen wird, dessen Zusammensetzung variieren kann, kann es zum Eintrag von Begleitelementen (auch Spurenelemente genannt) kommen, die nicht bewusst hinzulegiert wurden. Aufgrund von Erfahrungen gibt es Konzentrationsgrenzen, bis zu diesen hin Begleitelemente unschädlich sind und keine Auswirkungen auf die Verarbeitungs- und Anwendungseigenschaften des nichtrostenden Stahls haben.
In unserer Rubrik Wichtige Legierungs- und Spurenelemente in nichtrostenden Stählen finden Sie umfassende Informationen zu diesem Thema, wie z. B. der Einfluss der einzelnen Legierungselemente auf die Werkstoffeigenschaften, die Definition der Wirksumme, die zulässigen Konzentrationsgrenzen für Begleitelemente und vieles mehr.
- Wie verarbeite ich nichtrostende Duplex-Stähle?
Nichtrostende Duplexstähle stellen eine Stahlgruppe dar, die hohe Korrosionsbeständigkeit mit hoher Festigkeit und guter Verarbeitbarkeit vereint. Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen austenitischen und Duplex-Sorten, allerdings auch bedeutende Unterschiede.
Der vorliegende Leitfaden bietet praktische Informationen für die erfolgreiche Arbeit mit nichtrostenden Duplexstählen.
- Welche Korrosionsbeständigkeitsklasse hat mein Werkstoff?
Für den schnellen Überblick: In der Tabelle Werkstoff-Bezeichnungen ist die CRC nach DIN EN 1993-1-4, Anhang A als Zusatzinformation gelistet.
Die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Nr. Z-30.3-6 vom 20. April 2022 (ISER-Sonderdruck 862) enthält auf Seite 23 die Tabelle 1 "Verwendbare Stahlsorten mit Zuordnung zur Korrosionsbeständigkeitsklasse CRC.